Die jünsten Zahlen des Statistischen Landesamtes IT.NRW zeigen: Während die Beschäftigtenzahlen im nordrhein-westfälischen Bauhauptgewerbe insgesamt im Jahr 2024 um 0,3 Prozent gesunken sind, konnte der Kreis Gütersloh als positive Ausnahme aus dem Landestrend herausstechen. Hier stieg die Zahl der Beschäftigten sogar um 1,6 Prozent. Auch die Zahl der Betriebe wuchs leicht an, während sie landesweit zurückging.
„Der Kreis Gütersloh erweist sich traditionell als überdurchschnittlich robust, was die Bauwirtschaft betrifft“, erklärt Karlgünter Eggersmann, Obermeister der Bau-Innung Gütersloh-Bielefeld. „Doch auch hier können wir uns inzwischen nicht mehr von den allgemein rückläufigen Auftragseingängen freimachen. Die wirtschaftliche Lage ist angespannt, und ohne klare Impulse der Politik droht eine weitere Eintrübung.“
Beschäftigtenzahlen in NRW erstmals seit acht Jahren rückläufig
Landesweit waren Mitte 2024 in den 13.729 Betrieben des nordrhein-westfälischen Bauhauptgewerbes 159.701 Personen beschäftigt. Das entspricht einem Rückgang um 0,3 Prozent oder 492 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Damit sind die Beschäftigtenzahlen im NRW-Bauhauptgewerbe erstmals seit acht Jahren gesunken. Auch die Zahl der Betriebe ging zurück: Im Vergleich zum Vorjahr sank sie um 209 Betriebe bzw. 1,5 Prozent.
Im Kreis Gütersloh zeichnet sich ein gegenläufiger Trend ab. Hier waren 2024 in 374 Betrieben 4.434 Menschen beschäftigt, das sind zwei Betriebe und 73 Beschäftigte mehr als im Vorjahr – ein Plus von 1,7 Prozent.
Forderung nach politischen Impulsen
Karlgünter Eggersmann appelliert an die Politik, die Rahmenbedingungen für die Bauwirtschaft zu verbessern. „Wir brauchen dringend Anreize für den Wohnungsbau, schnellere und vereinfachte Genehmigungsverfahren und mehr öffentliche Investitionen. Nur so können wir die Konjunktur beleben und die Bauwirtschaft nachhaltig stärken.“ Der Obermeister und Präsident des Baugewerbeverbands Westfalen betont, dass insbesondere der Wohnungsbau als wichtiger Pfeiler für die wirtschaftliche Entwicklung gilt. Zugleich könne damit dem Mangel an bezahlbaren Wohnraum aktiv begegnet werden.